Sonntag, 2. September 2018

Japanreise: 10 Tipps im Urlaub

Guten Tag liebe Leser,

--Edit 06.01.2018: Punkt 7 um zwei Unterpunkte ergänzt--

Nach den Tipps für die Vorbereitung auf euren Urlaub, folgen nun einige generelle Tipps für den Aufenthalt in Japan. Wer Fragen zu einem bestimmten Thema hat, kann diese gerne stellen.
Lest euch bitte auch den vorigen Artikel durch!

Wenn mir noch mehr einfällt, wird der Artikel selbstverständlich weiter ergänzt.

1. Holt euch eine Suica/Icoca/... oder ähnliches
  • Mit diesen Prepaid-Karten könnt ihr entspannt an vielen Orten bezahlen. Eure Zugtickets, den Bus, viele Getränkeautomaten und auch einige Supermärkte akzeptieren diese. Auf die Art müsst ihr nicht so viel Kleingeld mit euch tragen. Das Restgeld auf der Karte haben wir am Flughafen beim Kiosk für Getränke und Süßwaren ausgegeben.
  • Aufgeladen werden können diese bei den meisten Zugstationen am Automaten.
  • Die Karten gelten über die einzelnen Regionen hinaus, können aber nur in ihrerer jeweiligen Region zurück gegeben werden. In diesem Fall behaltet Ihr sie entweder als Andecken oder könnt Sie einfach in eurem nächsten Urlaub erneut nutzen.
  • Wir haben uns stattdessen den Kansai One Pass geholt, der die selben Funktion wie die Icoca hat, jedoch zusätzlich einige Vergünstigungen oder Souvenirs im Raum Kansai bietet und schöner aussieht. Beim Osaka Aquarium Kaiyukan gab es zum beispiel Tier-Post-Its und einen Flyer mit Rabatten für die Shoppingmall dort. Eine vollständige Liste der vergünstigen findet ihr hier: Link

2. Öffentlicher Nahverkehr
  • Alle Stationen sind bei den Regiolinien durchnummeriert. So könnt ihr wesentlich leichter erkennen, wann ihr bei eurer Station ankommt, anstatt euch alle Stationsnamen zu merken. So lautet die Station Fushimi Inari z.B. auf der Nara-Line JR-D03 und bei der Keihan-Main-Line KH36, wie man auch bei Wikipedia sehen kann. (Link)
  • Achtet bei Regiolinien darauf, ob ihr den "Local" nehmen müsst oder eine der Rapid-Linien nehmen könnt. In Fushimi Inari z.B. hält nur der "Local" der JR Nara Line. Streckenplan der JR Nara Line, wollt ihr jedoch nach Nara, solltet ihr auf jeden Fall versuchen einen der Rapid-Züge zu erwischen. 
  • Achtet auf die Zugbezeichnungen! "Tōkaidō Main Line" ist ein großer Streckenabschnitt, auf dem mehrere verschiedene Züge fahren. "Tokaido Shinkansen" ist der Shinkansen, der auf dieser Strecke fährt. Wir haben damals leider in der Hektik den Fehler gemacht, dass wir in unserer App "Tokaido Main Line" gelesen haben und sind dann in den Tokaido Shinkansen eingestiegen, obwohl wir die JR Kyoto Line hätten nehmen müssen, welche ebenfalls auf besagtem Streckenabschnitt fährt!
  • Es geht noch größer! Wir dachten bei unserer ersten Ankunft, als wir beim Kyotoer Bahnhof den Hinterausgang genommen haben, dass dies der Hauptausgang gewesen wäre, weil selbst dieser größer war als die meisten Bahnhöfe hier. Dort haben wir dann Abends leider keine Informationen zur Icoca und nur schwer einen Geldwechselautomaten gefunden. Wären wir am ersten Tag durch den Hauptausgang raus, wären dort wesentlich mehr Geschäfte, u.a. zum Geldabheben von der Kreditkarte, und Informationen gewesen. ;)
  • Übrigens könnt ihr mit dem JR Pass kostenlos Sitzplätze reservieren! Im Foto sieht man, dass die Dame vom Schalter uns direkt per Plan auch erklärt hat, wann der nächste Narita Express abfährt.

 3. Führt ein Reisetagebuch
  • Nur so merkt ihr euch wirklich, was ihr alles erlebt habt, wo ihr während euerer Reise überall wart und was euch sehr gut gefiel. Ihr werdet es die ersten 2 Wochen nicht merken, aber sobald der Urlaub einen Monat zurück liegt, werdet ihr euch darüber freuen! Ich habe ab dem zweiten Tag (ich musste es mir erst kaufen) jeden Abend einige Minuten daran geschrieben. Zu Hause habe ich dan Fotos, Eintrittskarten und Einkaufszettel reingeklebt.
  • Die Materialien bekommt ihr alle im 100-Yen-Shop oder auch vielen Konbinis.
  • Alternativ könnt ihr dieses natürlich auch per App mit Handyfotos machen (Journey gefiel mir hier ganz gut von den Funktionen)

4. Wählt eure Reiseziele azyklisch
  • Besucht bekannte Reiseziele morgens unter der Woche oder geht z.B. beim Fushimi Inari erst Abends hin, wenn bereits alle Stände zu haben. Dieser Schrein ist immer geöffnet, sodass ihr am frühen Abend, wenn es etwas kühler wird, den Berg besteigen könnt und zum Sonnenuntergang  wieder bergab lauft!
  • Oder sucht euch ein paar Tempel etwas abseits der bekannten Wege. Während die Tempelanlagen im Bambuswald in Arashiyama vollkommen überlaufen sind, sind alle anderen Tempel in der Region wesentlich geringer besucht! Um Tempelempfehlungen für Kyoto zu finden könnt ihr diese Webseite benutzen: Link
  • Im Ghibli Museum war es am Wochenende morgens die erste Stunde relativ leer, doch ab 12 Uhr wimmelte es nur so von Familien mit Kindern. Besucht daher am besten als erstes das Kino mit dem Kurzfilm, wenn noch wenig los ist.

5. Essen
  • Probiert Neues aus und erwartet nicht, dass alles wie gewohnt schmeckt. Ich hatte das Gefühl, dass in Japan alles etwas weicher ist als in Deutschland.
  • Informiert euch am besten vorher über ein paar typische japanische Gerichte. So wisst ihr bereits vorher, um was es sich bei der rosaroten verschrumpelten Pflaume handelt. Dass diese sehr salzig bzw. sauer ist. Und das die braune Soße beim Schnitzel eher süß ist. Auf die Art wisst ihr wenigstens grob, was ihr essen werdet.
  • Pakt die Reisbällchen richtig aus. Es gibt zwei Möglichkeiten:
a) Ohne Nori/ meist quadratisch verpackt: In diesem Fall könnt ihr die Reisbällchen öffnen wie ihr wollt.
b)Mit Nori/ dreieckig verpackt: In diesem Fall zieht ihr, wie im Bild gezeigt, erst an einem Stück in der Mitte und öffnet die Verpackung wie ein BabyBell oder Kinder Pinguin. Danach zieht ihr die linke und rechte Seite heraus. Der Grund hierfür ist, dass das Nori zunächst getrennt verpackt ist, sodass dieses knusprig bleibt. Öffnet ihr die Packung falsch, habt ihr anschließend ein Reisbällchen in der Hand und das Nori im Verpackungsmüll. Öffnet ihr diese richtig, liegt das Nori so um den Reis, dass dieser noch nicht mal an euren Händen kleben bleiben kann.

6. Kauft gezielt ein
  • Wenn euch etwas sehr günstig erscheint oder besonders gut gefällt, dann holt es euch auch. Wir haben uns bei vielen Sachen am Anfang gesagt "Da finden wir sicher in Tokio eine noch bessere Auswahl" oder ähnliches. Nur hatte sich dann heraus gestellt, dass es dieses Gachapon dort nirgends gab. Nur "gebraucht" und dabei nicht die Lieblingsfigur. Wir hatten dieses zwar am Ende doch noch an einem einzigen anderen Ort gefunden, aber zuvor für 300 Yen mehr bereits das gebrauchte geholt. Hier hätten wir damals in Osaka lieber direkt zuschlagen sollen, auch wenn es so wirkte, als sei die Auswahl dort klein, zählt das nicht immer!
  • Bedenkt auch, dass ihr zumindest im 100-Yen-Laden nicht viel falsch machen könnt für den Preis! Umgerechnet ca. 75 Cent ist für viele der Sachen enorm günstig und kosten hier bei den Straßenfesten dann direkt 6€ für den selben Artikel!
  • Denkt auch daran, wenn ihr etwas nicht holt und dieses aber anschließend haben wollt, kann es schnell passieren, dass ihr in euren Urlaub 3 Stunden damit verbringt, besagte Sache wieder zu finden, obwohl ihr diese andernorts bereits gesehen hattet. Das heißt nicht, dass ihr alles sofort holen sollt! Gerade im Nakano Broadway, der generell etwas günstiger ist, oder Akihabara lohnt sich oft schon der Vergleich mit dem Nachbarladen!
  • Schreibt euch in den Show-Case-Läden für Animefiguren und Co. sofort die Kastennummer auf, wenn euch etwas gefällt! Ihr könnt sonst in diesen Läden ganz schnell aus den Augen verlieren, was euch eben noch gefallen hat und Stifte+Papier sind eigentlich immer griffbereit für alle Kunden da.
7. Kosten sparen
In folgendem Artikel (Link) führe ich euch mal im Detail alle Kosten unseres 3-wöchigen Urlaubs zu Zweit auf, damit ihr euch hier eine genauere Vorstellung machen könnt.

  • Holt euch Essen in den Konbinis. Reisbällchen und Nudelsuppen kosten wenig und machen trotzdem satt.
  • Viele Restaurants kosten auch nicht mehr als 5€ und machen mehr als satt. Direkt neben unserer Unterkunft war ein Gyudonladen von Sukiya (Website)... ich hab die mittlere Portion Gyudon mit drei Käsesorten nicht mal geschafft aufzuessen und es hat gerade mal 500 Yen gekostet.
  • Wasser gibt es kostenlos, oft auch Tee. Ansonsten bieten viele All-You-Can-Eat-Läden eine Trinkflatrate an. Darauf hin haben wir dann in 90 min auch mal 4/5 Gläser trinken können für nicht mal 5€.
  • Holt euch den JR Pass, wenn ihr größere Strecken fahrt. Zudem seit ihr so flexibel und könnt auch einfach einen Zug später nehmen.
  • Achtet beim Preisevergleich immer darauf, ob der Preis MIT oder OHNE Steuer ist, dies kann hier variieren! Die Steuer beträgt in Japan 8% und wir oft auch im englischen erwähnt. (including/excluding tax) Dies macht zwar bei kleinen Summen keinen Unterschied, aber bei über 10 Euro werdet ihr es doch merken
    • 税込 Zei komi – Preise mit Mehrwertsteuer
    • 税抜 Zei nuki – Preise ohne Mehrwertsteuer
  • Informiert euch über das Thema Tax-Free! Einige Shops kamen sogar von sich auf auf uns zu, ob wir die Artikel fax-free kaufen möchten. Mehr zu dem Thema gibt es u.a. bei Wanderweib: Link
  • Holt eure Mitbringsel so gut es geht im 100-Yen-Shop.
    • Hier kommt z.B. fast immer noch der Steuersatz hinzu!

8. Lernt zumindest ein paar Brocken japanisch.

  • Fast alles geht auch mit zeigen (Zahlen zum Beispiel) und zumindest in den Touristengegenden können auch viele englisch. Trotzdem kann es helfen, wenn ihr auch das Essen zeigt und fragen könnt "Tori desu?"(=Ist das Vogel?) oder "Sakana desu?"(=Ist das Fisch?). Ein Nicken oder Kopf schütteln reicht dann ja schon als Antwort. Und lernt zumindest euch zu bedanken bzw. zu entschuldigen.

9. Besucht informative Webseiten
  • Japan-Guide.com: Die Seite enthält zu vielen bekannteren Reisezielen eine genaue Wegbeschreibung, Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Bewertungen, sowie ein paar grobe Informationen. Wir haben diese Seite beim Urlaub gerne genutzt, um zu wissen "Wie wir zu unserem Ziel kommen" und "Wie lange dies dauert", wenn es nicht innerhalb Kyotos war, z.B. für Mount Yoshino (Link zum Artikel bei Japan-Guide). Außerdem findet ihr so sicher noch ein paar interessante Reiseziele. Ihr könnt nach Region oder Thema suchen.
  • Blog von Wanderweib: Für genauere Beschreibungen, wie man sich in Japan verhält und Dinge Versteht. Wie man sich im Schrein zu Verhalten hat, wie die japanischen Toiletten funktionieren und ähnliches! Sie geht dort mit Bildern sehr genau auf einzelne Themen ein.
10. Und zu guter Letzt. Genießt den Urlaub und stresst euch nicht!

Und hier nochmal kurz die Tipps aus dem Artikel zur Vorbereitung, die ihr auch während des Urlaubs noch beherzigen solltet

  • Apps für kostenloses Wifi und Offlinekarten, um sich besser zu orientieren
  • Kreditkarte, um immer wieder Bargeld abheben zu können
  • Kamera bedienen können und Backups erstellen
Habt ihr noch Tipps oder Fragen für den Urlaub in Japan?

1 Kommentar:

  1. Hab erst gestern eine Reportage über Japan gesehen und heute stolpere ich über deinen Beitrag. Japan fand ich super schön und spannend 2017!

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